China Cave Blog 2017
18/19.10.2017 Anreisetag
Die Fahrt zum Flughafen Frankfurt, die Aufgabe des Zusatzgepäcks und der Flug nach Shanghai verliefen
(fast) planmäßig. Das einzige, was nicht klappte, war die Pünktlichkeit des Fliegers. Wir landeten in
Shanghai mit ca. 30 Minuten Verspätung. Von den 90 Minuten Umstiegszeit in den Flieger nach Guangzhou
blieben also nur noch 60 Minuten übrig. In dieser Zeit mussten wir mit dem Bus vom Flugzeug ins Terminal
gebracht werden, die Einreisekontrolle nach China hinter uns bringen, von Terminal 1 zum Terminal 2 laufen
und eine erneute Sicherheitskontrolle passieren. Da wir uns durch freundliches Vordrängeln in allen Warteschlangen
gut durchsetzen konnten und die restlichen Wege gesprintet sind, haben wir den Flug noch erwischt. Was uns
nicht ganz klar war, war, ob unsere Koffer mit der Ausrüstung es auch geschafft haben. Es stellte sich nach
der Landung in Guangzhou heraus: Sie haben!
Wir wurden von Jewgeni am Flughafen in Guangzhou abgeholt und fuhren zu ihm nach Hause. Die ersten Nacht würden
wir bei ihm verbringen. Wir haben den Tag genutzt, um die Tauchpläne für die Nächsten 3 Tage aufzustellen, unsere
Ausrüstung zusammenzubauen und Gase zu mischen. Morgen soll es mit dem Auto ca. 190 Kilometer weit mit dem Auto zu
den ersten Höhlen und unserem Quartier für die nächsten drei Tage gehen.
Anflug auf Guangzhou
Gepäck für zwei Personen, rechts Max, links ich
Schlafzimmer mit Kompressor
20.10.2017 Fahrt nach Yang Shan
Heute morgen haben wir es erst mal gemütlich angehen lassen. Am Vormittag stieß dann YiWan zu uns, mit dem ich schon
im Vorfeld in E-Mail Kontakt stand. Anhand des Namens dachte ich, dass er Chinese wäre. Es stellte sich aber heraus,
dass YiWan die chinesische Schreibweise für Iwan ist :) Wir haben dann zwei Autos komplett mit Doppelflaschen, Stages,
Kompressor, Speicherflaschen und allem anderen beladen.
Autos mit Flaschen beladen
Später haben wir noch Agneschka in Ihrem Holtel abgeholt, die uns nur dieses Wochenende begleiten wird. Danach sind
wir dann "brunchen" gegangen.
Nachmittags haben wir uns dann zu fünft mit zwei Autos auf den Weg in das 190 Kilometer entfernte Yang Shan (englische
Schreibweise Yangchen) gemacht, wo wir ca. 3 Tage im Hotel bleiben wollen. Die Fahrt hat insgesamt 4 Stunden gedauert.
Die erste Stunde ging dabei drauf dem Stau in Guangzhou zu entkommen. Die restlichen 3 Stunden sind dem chinesischen
Tempolimit und Fotoshooting-Stops auf der Autobahn geschuldet :)
Schweine auf Reisen
Stau beim Versuch aus der Stadt zu kommen
Die ersten Berge sind am Horizont zu erkennen
Wo Berge sind, da sind auch Höhlen
Erster Foto-Stopp auch der Autobahn
Zweiter Foto-Stopp auch der Autobahn
Und hier das Motiv des zweiten Stopps
Im Hintergrund ist das Autobahn-Viadukt zu erkennen
Im Hotel in Yang Shan angekommen, wurden wir zuerst von einem vierköpfigen chinesischen Höhlenforscherteam empfangen. Bei
einem gemeinsamen Abendessen sind wir noch einmal die Pläne für übermorgen durchgegangen.
Das Abendessen
Wir und die chinesischen Höhlenforscher
Das chinesische Forscherteam hat eine Trockenhöhle erforscht, die in teils imposanten, riesigen Hallen 4 Kilometer in den
Berg führt. Im inneren der Höhle gibt es einen Fluss. Nach 4 Kilometern endet der Fluß im Gestein und die trocken begehbare
Höhle ist zu Ende. Mit einem Tauchroboter wurden weitere 30 Meter des gefluteten Bereichs ausgekundschaftet. Übermorgen sollen
Max und ich versuchen unter Wasser weiter vorzudringen, den Siphon zu durchtauchen und eine eventuelle trockene Fortsetzung der
Höhle zu finden. Das wäre dann Neuland, das nie zuvor ein Mensch betreten hat :) Um unsere Ausrüstung die 4 Kilometer ins
Höhleninnere zu tragen wurde eine zehnköpfige Helfertruppe angeheuert.
Morgen steht für Max und mich vor allem ein Equipment-Check in einer der von Jewgeni bereits zuvor betauchten Höhlen an.
21.10.2017 Alpha Divers Cave und Muhin Proval Cave
Heute stand der Checkdive in der "Alpha Divers Cave" an. Die Höhle befindet sich nahe vom Dorf "Chengjia" etwa eine Autostunde
von unserem Hotel entfernt. Jewgeni hat diese kurze Höhle entdeckt und schon mehrfach betaucht und verleint. Die Höhle ist nur
ca. 200 Meter lang und sehr flach. Die Sicht ist sehr bescheiden.
Vor dem Eingang zur Alpha Divers Cave
Max und ich im Quelltopf der Alpha Divers Cave
Nach ca. 15 Minuten sind wir am Ende der Leine angelangt. Die Leine endete in einem kurzen trockenen Teil, eine begeh- oder betauchbare
Fortsetzung war nicht zu erkennen. Also haben wir wieder den Rückweg angetreten. Auf dem Rückweg zu unserem Hotel hielten wir noch kurz
an der "Muhin Proval Cave" um uns den Quelltopf anzusehen. Jewgeni hat den Quelltopf zuvor schon einmal betaucht, ist aber nicht
nennenswert eingedrungen. Da der sehr kleine Quelltopf komplett aus Lehm besteht, ist die Sicht unter Wasser sofort am Einstieg bei Null,
was das Betauchen dieser Höhle nicht sehr lohnenswert erscheinen lässt.
Landschaft vor dem Eingang der Muhin Proval Cave
Blick vom Quelltopf hinauf zum Eingang der Höhle
Der Quelltopf
Eine interessante Tatsache in China ist, dass alle Baugerüste aus von Hand zusammengebundenen Bambusstäben bestehen. Das gilt für Gerüste
an Gebäuden jeder Größe.
Kleines Bambus-Gerüst
Etwas größeres Bambusgerüst
22.10.2017 Niu Bi Dung Exploration
Heute habe ich den bisher außergewöhnlichsten Tauchgang meiner Tauchkarriere gemacht. Es stand die Betauchung des End-Siphons einer 4
Kilometer langen Trockenhöhle an. Außergewöhnlich waren auch die Begleitumstände. Wir haben morgens das Auto gepackt und sind die 46
Kilometer nach Niu Bi Cun gefahren, wofür wir 1 Stunde brauchten. Empfangen wurden wir von einem ca. 40-Köpfigen Empfangskomitee und einer
Drohne, die unsere Ankunft filmte. Unsere Ausrüstung wurde von ca. 25 Helfern in die Höhle getragen, was einen ziemlichen Gewaltakt
darstellte.
Empfang vor dem Höhleneingang mit Drohne
Die Höhle selber war trocken, in ihrer Mitte schlängelte sich ein Bach entlang. Die Höhle war von den Dimensionen her riesig. Es gab unzählige
große Hallen, aber ich meine riesige Hallen! Manche waren geschätzt 100 Meter lang und 50 Meter hoch. Es wimmelte von Stalagmiten und Stalaktiten
und dergleichen. Ich empfehle nach Bilder dieser Höhle im Internet zu suchen, um sich diese Höhle vorstellen zu können. Wir mussten ständig den
Bach in der Höhle kreuzen, was etwas gewöhnungsbedürftig war, da wir normale Schuhe an hatten. Mit der Zeit gewöhnte man sich dran, aber die
Steine und der Sand in den Schuhen wurden immer mehr. Teilweise stand das Wasser mehr als kniehoch. Teilweise musste man kriechen, da die Decke
nur 50 cm. Hoch war, oder an Engstellen klettern. Die Helfer mussten das allen mit teilweise 40 kg auf dem Rücken machen.
Nach 4 Kilometern und 90 Minuten sind wir am Ende der Höhle und am Ursprung des Baches angekommen. Natürlich nass geschwitzt, da die
Luftfeuchtigkeit sehr hoch war. Wir haben dann auf die Träger gewartet und unsere Rebreather zusammengeschraubt. Der Quelltopf war, wie
wir es uns schon gedacht hatten, voller Lehm, die Sicht würde dementsprechend etwa Null sein. Das der Bach auch kaum Strömung hatte, würde
der aufgewühlte Schlamm auch nicht weggetragen werden. In Quelltopf selber steckte übrigens noch ein Unterwasser-Roboter fest, den die
chinesischen Höhlenforscher zur Erkundung rein geschickt hatten, und der sich festgefahren hatte. Die Nabelschnur des Roboters war zwar
noch da, es war aber unmöglich ihn daran raus zuziehen.
Nachdem Max und ich uns fertig gemacht haben, begannen wir unseren Tauchgang. Das sah von unserer Seite ganz witzig aus, denn wir wurden
in dem kleinen Quelltopf (ca. 5x5 Meter) von einer großen Menschenmenge (alle Helfer und die Höhlenforscher) umringt, von denen wir in der
Dunkelheit nur die Stirnlampen sehen konnten. Sofort nach dem Abtauchen war die Sicht absolut Null und das blieb auch den Rest des Tauchgangs
so. Wir tasteten uns also blind vorwärts und legten dabei die Leine aus, an der wir später zurückkehren konnten. Wir kreuzten dabei auch die
Nabelschnur des Roboters, was ich lediglich an der Struktur des Nabelschnur erfühlen konnte, sehen konnte man ja nichts. Wir gerieten bei der
Suche nach der Fortsetzung in zwei Sackgassen und mussten zweimal wider zurück tauchen. Wir beschlossen dann aufzutauchen, um uns zu besprechen.
Wir entschieden heute keinen weiteren Tauchgang vorzunehmen, da die Sicht sich sich nicht bessern würde und es schon sehr spät war. Wir
wollten aber unsere Ausrüstung in der Höhle lassen und es morgen nochmal zu versuchen. Da die Ausrüstung schon zusammengebaut vor Ort war,
würden wir morgen mehr Zeit haben. Wir erfuhren außerdem, dass der Unterirdische Bach von einem Oberirdischen Fluss gespeist wird, der in
dem Berg verschwindet, in dem die Höhle ist. Dieser Fluss ist aufgestaut, deswegen ist die Strömung in dem unterirdischen Bach so gering.
Es besteht aber wohl die Möglichkeit die Durchflussmenge für uns zu erhöhen. Das würde uns die Aufgabe erleichtern, da mit einer größer
werdenden Strömung der von uns aufgewirbelte Dreck schneller abgetragen wird, und die Sicht für uns deswegen besser wäre. Ich bin gespannt,
ob das morgen tatsächlich der Fall sein wird.
Einer der Träger, der die Ausrüstung für uns trägt
Die Prozession der Helfer
Stalagmit
Bachdurchquerung im Gänsemarsch
Stalagtit
Der Quelltopf
23.10.2017 Wir haben Geschichte geschrieben :)
Max und ich haben heute eine Höhle betreten, in der in den letzten Millionen von Jahren kein Lebewesen (außer Fischen) gewesen ist. Wir haben
erfolgreich den Endsiphon der Niu Bi Dung durchtaucht und eine Passage in einen neuen, trockenen Teil der Höhle gefunden. Die Freude bei allen
war groß und die Höhlenforscher waren ganz aufgeregt. Da man auf unseren GoPro-Filmaufnahmen mangels vernünftiger Ausleuchtung nicht viel von der
großen Halle im neuen Teil der Höhle erkennen kann, wollen sie auch irgendwie da reinkommen um die Höhle zu vermessen. Wir haben beschlossen
noch einen Tag dranzuhängen und die Höhle morgen noch einmal zu betauchen. Tatsächlich wurde die Durchflussmenge des Wassers für heute erhöht,
um uns für den Tauchgang bessere Sicht zu ermöglichen. Aus der Erfahrung von gestern sind wir diesmal beim Einstieg anders vorgegangen und
konnten für den Hinweg eine Sicht von ca. 1,5 Metern für und verbuchen. Beim Umschauen in der Höhle haben wir jedoch so viel Dreck in den
steilen Ausstiegstrichter befördert, dass wir auf dem Rückweg leider wieder Null-Sicht hatten und uns an der Leine vorarbeiten mussten.
Einen Wermutstropfen hatte der Tag jedoch für mich: Bei Rückweg im trockenen Teil der Höhle bin ich leider mit dem Fuß umgeknickt. Ich
konnte zwar weitergehen (das Durchwaten des Baches kühlt den Fuß ja auch), aber ich bin mir nicht sicher, ob der Fuß morgen wieder in Ordnung
ist.
Max und ich beim Begutachten des Einstiegs
Letzte Handgriffe an der Ausrüstung
Bereit zum Abtauchen
24.10.2017 Zweite Durchtauchung des Siphons
Heute morgen sind alle Mitglieder des Teams durch die zwei anstrengenden Tage körperlich erschöpft. Der 4 km Lange beschwerliche Zugang
durch die Trockenhöhle, in der feuchten Höhlenluft macht sich bemerkbar. So haben wir beschlossen morgen einen Ruhetag einzulegen. Da ich
mit meinem umgeknickten Fuß die Kletterei durch die Höhle nicht schaffe, mache ich heute auch Pause und habe somit zwei Ruhetage. Jewgeni
und Iwan mussten heute unplanmäßig nach Guangzhou zurückreisen, so dass wir mit Max, Denis und mir nur noch zu dritt sind. Denis hat Max
heute bei einem erneuten Tauchgang durch den Siphon in den neuen, trockenen Teil der Höhle statt mir begleiten. Sie hatten heute eine
Videobeleuchtung dabei, um bessere Aufnahmen vom Höhleninneren zu machen. Auf unseren Aufnahmen von gestern ist aufgrund des engen Fokus
der Tauchlampen zu wenig von der Höhle zu erkennen. Sunny, der Höhlenforscher, war gestern ganz aufgeregt und will auch unbedingt den Siphon
durchqueren. Mangels Höhlenausbildung (er hat nur einen OWD) ist das aber nicht möglich. Spätestens der Weg zurück, bei kompletter Nullsicht
in der relativ engen Höhle, die auch einige tote Gänge zu enthalten scheint, ist mit ihm zu risikoreich. Die einzige Lösung wäre es, mit ihm
eine Höhlentauchausbildung zu machen, was auch schon angedacht wurde.
Da ich dank meines Ruhetags heute mehr Zeit habe, kann ich auch etwas mehr zu dem gestrigen Tauchgang sagen. Der Siphon ist etwa 110 Meter
lang und maximal 11 Meter Tief. Er fällt am Einstieg relativ schnell bis auf 6 Meter ab, danach fällt er langsam bis auf die Maximaltiefe
von 11 Metern, um dann in einem steilen Sedimet-Trichter bis zur Oberfläche des nächsten trockenen Abschnitts zu führen. Dort befindet sich
eine große Halle, die ungefähr 25 Meter breit, 80 Meter lang und 10 Meter hoch ist. Die Halle mündet in einen Gang deutlich kleineren
Ausmaßes, in der der Fluss weiterfließt. Der CO2-Gehalt scheint erhöht zu sein.
Max und Denis haben heute erneut den Siphon durchtaucht, haben auf der anderen Seite die Ausrüstung abgelegt und sind dem Gang weitere 400
Meter gefolgt. Der Gang endet dort in einem weiteren Siphon. Wir haben die Ausrüstung aber aus der Trockenhöhle wieder raus tragen lassen.
Eine eventuelle weitere Erforschung wird vertagt.
Handshake beim Auftauchen im neuen Teil der Höhle
Tauchgangsprofil des Hinwegs
Tauchgangsprofil des Rückwegs
Handshake bei der Rückkehr
Wir beschreiben Jewel und Sunny, was wir auf der anderen Seite gesehen haben
Vorne Jewel und Sunny, die Höhlenforscher
Max zeichnet den Plan der Höhle beim Abendessen...
...und auch beim Frühstück
Die Skizze des neuen Teils der Höhle
25.10.2017 1. Ruhetag
Heute war Ruhetag für Max, Denis und mich. Wir haben unsere Ausrüstung, die gestern Abend aus der Höhle getragen wurde und insgesamt
3 Tage lang in der Höhle gelegen hatte, gewaschen und kleine Reparaturen ausgeführt. Mittags waren wir mit Sunny und Jewel essen und
danach haben wir uns noch zwei Unterwasserhöhlen in der näheren Umgebung von außen angeschaut. Morgen ist wahrscheinlich ein Tauchgang
in der Yu Shui Tang Cave geplant, um die dort liegende Leine zu begutachten und zu verlängern.
Da es sonst nichts aufregendes zu sehen gab, zeige ich hier ein paar Bilder aus dem Video, das Max und Denis gestern (ich war ja leider
wegen meines Fußes ausgefallen) mit Videobeleuchtung von der Passage durch den Siphon und den neuen, trockenen Teil der Niu Bi Dung gemacht
haben.
Passage des Siphons am Ende des bekannten Teils der Niu Bi Dung
Weiters Bild der Unterwasser-Passage
Mein Richtungspfeil von der Erstbetauchung am Tag zuvor
Die Halle am Ende des Siphons, erst 3 Menschen haben sie betreten, auf dem Mond waren mehr...
Der Gang, der sich an die Halle anschließt
Nach ca. 400 Metern endet der Gang in einem weiteren Siphon
26.10.2017 Yu Shui Tang (Fish Water Lake)
Heute war mein Fuß wieder fit genug um den schweren backmount Rebreather-Frame zu tragen. Außerdem war der Zugang zum Einstieg, dank einer
anliegenden Fischzucht, betoniert und mit Treppen versehen, so dass mein lädierter Fuß mir keine größeren Schwierigkeiten bereitete. Die
Höhle befindet sich 30 Autominuten vom Hotel entfernt und wir konnten den in den vergangenen Tagen von Sunny und Jewel bereitgestellten
Kleinbus mitsamt Fahrerin gegen einen kleinen Obolus für uns in Anspruch nehmen. Die Fahrerin stand auch nicht nur herum, sondern half uns
auch beim tragen. Da sie mich etwas humpeln sah, will sie mir morgen auch noch etwas selbst hergestellte traditionelle chinesischen Medizin
für meinen Fuß mitbringen. Da diese Medizin nur für die äußerliche Anwendung gedacht ist, habe ich das Angebot angenommen.
Die Höhle selber ist auf den ersten 80 Metern bereits von Jewgeni und Denis verleint worden. Die Sichtweite ist mit ca. 5 Metern relativ
gut, was man schon im Quelltopf sehen konnte. Beim Anlegen der Ausrüstung gesellte sich auch ein chinesischen Pärchen zu uns und ich musste
wieder einmal als Statist für Fotos herhalten. Nicht-Asiaten sind hier in der Gegend so eine Seltenheit, dass selbst in Restaurants die
Mitarbeiter Selfies mit uns machen wollen. Wir tauchten diesmal zu dritt, Max, Denis und ich. Als wir am Ende der Leine angelangt waren,
fingen wir an, neue Leine zu verlegen. Wir fanden nicht weit vom ehemaligen Ende der Leine eine mittelgroße Auftauchstelle und drangen dann
noch weiter in die Höhle vor. Da Denis aber OC unterwegs war, mussten wir nach ca. 50 Metern neuer Leine umkehren. Das Reel haben wir in der
Höhle gelassen, da Max und ich in der Auftauchstelle vereinbart haben nochmal in die Höhle zu tauchen, um weiter Leine zu verlegen. Wegen
eines Malheurs von Max haben wir diesen Tauchgang aber auf morgen verschieben müssen. Auf dem Rückweg war die Sicht wesentlich schlechter,
da viel Sediment in der Höhle vorhanden ist, das beim Leine legen zu dritt auch schon mal aufgewirbelt wird. Strömung, die das getrübte
Wasser wegtragen würde, ist in dieser Höhle im Moment nicht vorhanden.
Nachtrag: Die Fahrerin ist heute Abend noch einmal vorbeigekommen und hat mir ihr Gebräu mitgebracht. Es riecht stark nach Alkohol, ich
werde es aber trotzdem nur auf dem Fuß verreiben :)
Der Quelltopf der Yu Shui Tang Höhle
Blick aus der Grotte des Quelltopfes auf die Fischzucht
Höhleneingang
Das Ende der bisherigen Leine
Die neue Leine wird an der Höhlendecke verlegt
Die neu entdeckte Auftauchstelle
Wenn die Höhle nicht so geformt ist, wie der Prophet es will, muss der Prophet die Höhle formen
Weitere Leinenarbeit
Und wieder zurück (im Hintergrund die Selfie-Chinesen)...
...im Pool mit schöner Aussicht
27.10.2017 Yu Shui Tang 2. Tauchgang
Heute sind wir wieder in der Yu Shui Tang tauchen gewesen und haben das Leinenende weiter verlängert. Wir haben weitere 170 Meter
Leine verlegt, dann war das Reel leer. Insgesamt haben wir seit gestern ca. 220 m neue Leine verlegt, die gesamte Länge der Führungsleine
beträgt jetzt ca. 300 m. Wir haben eine 2. Auftauchstelle in Form einer größeren Halle gefunden und auch sonst ist bei dieser Höhle kein
Ende in Sicht. Die Höhle hat relativ große Ausmaße, so dass es auch noch zu Untersuchen gibt, ob es noch Nebengänge gibt, die von der
verleinten Route abgehen. Die Höhle zu kartografieren wäre ein sehr interessantes Projekt, das einen einige Monate hier beschäftigen könnte.
Das Tag ist heute etwas lang geworden, deshalb fasse ich mich heute etwas kürzer. Wir musste heute 2 Reels mit insgesamt über 500 Meter
Leine bestücken. Eigentlich kein Problem, da wir 1 Kilometer Leine hier haben. Leider ist unser Leinervorrat etwas durcheinander geraten...
Die Fahrt zur Yu Shui Tang...
...mit den typischen Karstgebirgen
Ich tauche meinen Rebreather Backmount mit D12
Die bisher einzige Engstelle in dieser Höhle ist damit aber kein Problem
Die zweite Auftauchstelle ist deutlich größer als die Erste, wahrscheinlich sind wir auch die erstem Menschen, die jemals hier waren.
"
Max taucht seinen Rebreather Sidemount, hier befestigt er die Leine am neuen Leinenende
Gemüseverkäufer
Eher etwas für lange Winterabende am Kamin: 1 Kilometer Leine entflechten
28.10.2017 Yu Shui Tang 3. Tauchgang
Heute fasse ich mich richtig kurz, denn es war ein sehr langer Tag und es ist schor richtig spät hier. Max und ich waren heute wieder in
der Yu Shui Tang tauchen und haben das Leinenende um weitere ca. 70 Meter verlängert. Außerdem haben wir abseits der Hauptleine einen
weiteren Zugang zu der 2. Halle gefunden und haben eine T-Kreuzung dorthin verleint, da die Hauptleine zwar unter der Halle hindurchführt,
aber nicht zur Oberfläche führt. Der alternative Weg zur Halle vermeidet auch die Engstelle und führt langsam ansteigend zur Oberfläche und
nicht vertikal. Wir haben außerdem einige temporäre Jumps gesetzt, um uns etwas umzuschauen, da die Höhle recht groß ist, und wir haben die
Hauptleine begradigt und korrigiert. Insgesamt liegen jetzt ca. 400 Meter Leine in der Höhle, von denen Max und ich ca. 320 Meter ausgelegt
haben. Leider bin ich bei diesem Tauchgang vollgelaufen, was mir ein jetzt ein paar Überstunden beschert.
Heute ist Samstag, da haben auch in China die Kinder anscheinend schulfrei, sonst war hier nicht so viel los
Das Leinenende von gestern
Wir suchen die Fortsetzung
Max testet die Beschaffenheit der Höhlendecke, anscheinend ist sie bröckelig...
Das neue Leinenende
Die Hauptleine wird neu verlegt
Die 2. Halle, von der alternativen Auftauchstelle aus gesehen
Da mir die Pfeile ausgegangen sind, benutzen wir für den Jump Cookies
Da kucken keine Füße aus meinem Unterzieher, sondern Föne :)
29.10.2017 Yu Shui Tang 4. Tauchgang
Der Tag begann heute damit meinen Tauchsachen weiter zu trocknen. Wir hatten vor ein letztes mal in der Yu Shui Tang zu tauchen, ehe
wir für eine Nacht nach Guangzhou zurückkehren. Wir tauchten diesmal zu viert in die Höhle hinein, Denis, Jewgeni, Max und ich. Am
Leinenende kehrten Denis und Jewgeni um und tauchten zurück, weil sie OC unterwegs waren. Max und ich blieben und versuchten die Fortsetzung
der Höhle zu finden. Wir brauchten diesmal etwas länger, um uns zu orientieren, da der weitere Verlauf der Höhle nicht eindeutig zu sehen
war und die Höhle hier wieder flacher zu werden schien. Wir fanden Schließlich eine weitere Halle, in der man auftauchen konnte, und die
sogar einen kleinen Wasserfall enthielt. Wir markierten diese Auftauchstelle mit einem Cookie auf der Leine und reelten weiter. Nachdem
wir insgesamt 40 Meter neue Leine verlegt haben, beschlossen wir hier aufzuhören und die Leine hier fürs erste enden zu lassen. Ein Faktor
hier aufzuhören war auch mein Anzug, der leider durch die Reparatur nicht dicht geworden war und weiterhin volllief, wodurch mir in dem
immerhin 20 °C warmen Wasser kalt wurde.
Auf den Rückweg korrigierten wir noch einmal die Leinenführung vor der Engstelle, so dass sie jetzt einfacher zu passieren war. Etwas 50
Meter vor unserem gestrigen Jump, der in die 2. Halle führt, machten wir einen erneuten Jump nach rechts und fanden einen weiteren Gang,
der einen längere Fortsetzung sein könnte. Vielleicht ist dieser Gang sogar der Hauptgang und unsere Leine führt lediglich in eine Sackgasse.
Wir beschlossen aber, die Leine des Jumps nach ca. 40 Metern abzuschneiden und zu befestigen, damit Denis und Jewgeni noch etwas zu erforschen
haben, wenn wir weg sind. Da die beiden OC tauchen und deshalb in ihren Tauchzeiten beschränkt sind, ist unser Leinenende zu weit weg, um von
den beiden verlängert zu werden. Der neue Gang an unserem Jump ist von ihnen aber noch gut erreichbar. Es liegen nun ca. 480 Meter Leine in
der Höhle, von denen 400 Meter von Max und mir stammen. Diese Höhle ist noch einige Tauchgänge wert und kann sich als ein wahrer Glücksfall
erweisen. Sie ist groß, abwechslungsreich und scheint auch mehr als einen Gang zu besitzen. Sie genau zu kartographieren ist ein größeres
interessantes Projekt. Wir wollen aber unseren Standort wechseln und kehren heute für eine Nacht in Jewgenis Wohnung nach Guangzhou zurück.
Denis und Jewgeni werden in dieser Höhle noch eine Menge Spaß haben.
Heute morgen waren noch die Socken mit Trocknen dran...
...und der Kompressor musste betankt werden, in Kanister darf hier nicht getankt werden.
Landschaft um die Yu Shui Tang
Bambus im Sonnenlicht
Wir suchten auch noch nach einer weiteren betauchbaren Höhle, die ist aber zu eng...
Chinesischer Bauer
Üppiges Grün, vom Eingang der Yu Shui Tang aus gesehen
30.10.2017 Fahrt nach Meizhou
Heute haben wir in Guangzhou etwas länger geschlafen. Nach dem Aufstehen haben wir unsere Ausrüstung sortiert und meinen Anzug geklebt,
damit ich hoffentlich nicht mehr nass werde. Wir wollten eigentlich um 15:00 Uhr in Richtung Meizhou aufbrechen, da Denis aber noch etwas
länger gebraucht hat sind wir erst um 18:15 Uhr losgekommen. Da es eine Fahrt von 6 Stunden war, sind wir entsprechend erst nach Mitternacht
im Hotel angekommen. Da es heute nichts interessantes zu sehen gab, folgen noch ein paar Bilder vom gestrigen Tauchgang. Da Max jetzt auch
seine Stirnhalterung für die GoPro bekommen hat, bin ich auch öfters im Bild zu sehen...
Vor dem Abtauchen
In der Höhle
Ich teile Max meinen Gasvorrat mit
Die dritte von uns entdeckte Halle
Zeichen zur Umkehr am neuen Leinenende
"
Ich tauche an der Leine zurück...
Und weiter zurück...
Und noch weiter zurück...
Wir korrigieren die Leinenführung kurz vor der Engstelle
31.10.2017 Meizhou-Cave (Echter Name folgt.)
Wir haben heute morgen direkt aus dem Hotel ausgecheckt, da es doch ein bisschen zu weit von der Höhle entfernt ist. Außerdem hat es im
Zimmer von Max gestunken :) Wir haben dann ein sehr gutes Hotel im Hinterland gefunden, mit dem alle zufrieden sind. Wir sind zur Höhle
gefahren und haben unser Equipment ausgeladen. Da es hier ein Team chinesischer Höhlentaucher gibt, zu denen Jewgeni Kontakt hat, können
wir die vorhandenen Räume nutzen, um unsere Ausrüstung direkt an der Höhle aufzubewahren. Außerdem können wir auch den vorhandenen Kompressor
benutzen.
Die Höhle ist im Gegensatz zu der letzten Höhle bereits teilweise verleint und kartographiert. Der Quelltopf fällt bereits zu Beginn auf über
60 Meter Tiefe ab und wird dann auch nicht mehr flacher. Heute war nur ein Tauchgang bis 30 Meter Tiefe geplant, um uns mal umzuschauen,
unsere Helium-Vorräte sind sehr begrenzt. Am Einstig hatten wir schon wieder eine Menge Zaungäste, die alle Fotos mit mir zusammen machen
wollten. Vielleicht liegt es am Bart? Der Tauchgang war unspektakulär und sehr nass, da die Reparatur am Anzug gestern nicht erfolgreich war.
Ich muss heute also wieder Überstunden machen. Tauchsachen mit dem Fön trocken, Anzug kleben. Das ich etwas abgehackt schreibe liegt
wahrscheinlich daran, dass ich mich beeilen muss...
Hotel von gestern
Quelltopf der Meizhou-Cave
Max und Denis tragen eine Speicherflasche, ich hab's ja am Fuß :)
Karte der Meizhou-Cave
Aussicht aus meinem Hotelzimmer des neuen Hotels
"
So sieht das Hotel von außen aus
Abendessen im "Restaurant". Die "Küche" befindet sich vorne auf der Straße.
Und genau deshalb schmeckt es besonders gut hier :)
01.11.2017 Green Scull Cave 2. Tauchgang
Heute stand der zweite Tauchgang in der "Green Scull Cave" (Grüne-Schädel-Höhle) an, das ist der richtige Name der Höhle. Der Name ist
hier auch Programm, im Quelltopf der Höhle, der immerhin 45 Meter tief ist, wurden früher wohl Menschen hingerichtet. Deshalb finden
sich noch immer eine Menge menschlicher Schädel und Gebeine unter Wasser. Teilweise sollen auch Handfesseln an den Gebeinen sein, ich
konnte aber bis jetzt keine finden. Außerdem scheinen die Menschen hier Münzen ins Wasser zu werfen, wie in einen Wunschbrunnen. Der Boden
ist teilweise übersät mit 1 Yuan Münzen. Leider wird anscheinend auch Müll ins Wasser geworfen, deshalb wollen wir morgen mal etwas Müll
vom Boden des Quelltopfes einsammeln, um danach eine Müll-freies Video aufnehmen zu können.
Unser Frühstück wurde heute auch auf der Straße zubereitet, essen darf man es drinnen :)
Unsere Home-Base wird etwas geputzt
Denis Springt ins Wasser, im Hintergrund ist die klapprige Leiter für den Rückweg zu sehen
Das Ganze von der anderen Seite, vorne die Leiter, hinten Links der "Sprungbereich"
Schädel mit Oberschenkelknochen?
"
Noch ein Schädel
Und noch näher...
Ein Paar der zahlreichen Münzen unter Wasser
Ich musste wieder als Fotomotiv herhalten, gleich zweimal :)
Wir haben sogar fließend Wasser für die Dusche nach dem Tauchgang
02.11.2017 Green Scull Cave 3. Tauchgang, Müll einsammeln
Heute haben wir in der Green Scull Cave einen Tauchgang zum Müll einsammeln unternommen. Bewaffnet mit 2 großen Müllsäcken sind wir
auf 45 Meter abgetaucht um den Grund des Quelltopfes vom Müll zu befreien. Anschließend haben wir auch auf den oberen Etagen aufgeräumt.
Die Säcke sind dabei so schwer geworden, dass wir sie kaum aus dem Wasser bekommen haben. Zum Glück kamen ständig chinesische Schaulustige
vorbei, die sich über unsere Aktion gefreut haben und auch tatkräftig geholfen haben den Müll und unsere Ausrüstung wieder die Treppen
hoch zu schaffen. Wir mussten dabei wieder kräftig als Fotomotiv herhalten. Ich habe langsam das Gefühl, es hat sich herumgesprochen,
dass ein paar "Langnasen" hier tauchen und die Leute extra wegen uns kommen.
Der örtliche Bauer versorgt uns täglich mit frischen Pomelos
Unsere Besucher packen mit an
Und dann wird photographiert...
...und photographiert...
...und photographiert...
...und photographiert
Abends mussten wir noch schnell etwas im "Baumarkt" besorgen
03.11.2017 Green Scull Cave 4. Tauchgang
Heute wollten Max und ich etwas tiefer in die Green Scull Cave vordringen und haben Trimix in die Kannen gefüllt. Der Plan war, mit
Jewgenis Videobeleuchtung etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Erst filmten wir ein paar Minuten auf dem Grund des Quelltopfes, dann
nahmen wir eine der beiden Führungsleinen die in die Höhle führen. Zu unserer Überraschung mussten wir feststellen, dass mehr als
zwei Leinen in der Höhle waren. Es war ein wahres Leinenchaos auf mehreren Etagen, noch dazu nicht ausreichend mit Pfeilen markiert.
Es gab Stellen, von denen viel Leinen wegführten, aber keine war markiert. Außerdem gab es einige Spools, die in der Höhle festgemacht
waren.Wir entschieden uns der roten Leine zu folgen und einfach mal zu filmen. Die Höhle hat riesige Dimensionen. Teilweise konnten man
weder Decke,noch Boden, noch die andere Wand des Ganges sehen. Die Sicht war auch nicht so schlecht. Eigentlich eine schöne Höhle, aber
etwas zu Tief, was das weiter vordringen aufwändig macht.
Mein Anzug hat heute endlich dicht gehalten. Dank des Fugensilikons, das wir gestern im "Baumarkt" gekauft haben. Morgen ist ein weiterer
Tauchgang geplant. Wir fahren mit gepackten Koffern zur Höhle, denn direkt nach dem Tauchgang fahren wir die 6 Stunden nach Guangzhou zurück.
Übermorgen ist leider schon der Rückflug.
Profil des heutigen Tauchgangs
Noch ein Schädel
Vier Leinen und kein einziger Richtungspfeil,...
...deswegen markiere ich unseren Rückweg
Das bin ich
Max mit Videolicht
Das bin wieder ich, sieht enger aus, als es war
Max auf der Deko
Ich auf der Deko, insgesamt waren es ca. 60 Minuten
04.11.2017 Green Scull Cave 5. Tauchgang
Heute stand der letzte Tauchgang dieser Reise an. Max und ich wollten einen Nebengang, dar auf der Karte mit einem Fragezeichen
verzeichnet ist, weiter erkunden und verleinen. Wir packten morgens unsere Koffer im Hotel, da wir direkt nach dem Tauchgang die
470 Kilometer zurück nach Guangzhou fahren wollten. Dafür müssen wir 6 Stunden Fahrzeit einkalkulieren. Deshalb beeilten wir uns
auch und waren relativ früh im Wasser.
Wir erreichten die T-Kreuzung des Nebengangs in ca. 60 Meter Tiefe und folgten der Leine bis zum Ende. Von dort aus reelten wir weiter,
in den leicht ansteigenden Gang. In 55 Meter Tiefe angekommen, war unsere geplante Zeit für den hinweg abgelaufen. Wir machten die Leine
fest und kehrten zum Ausgang der Höhle zurück.
Solei zum Frühstück
Tauchgangsvorbereitungen
Jemand hat am Alter am Quelltopf Räucherstäbchen angezündet...
...deswegen kann uns der Sensenmann am Warnschild des Höhleneingangs nicht schrecken :)
Ich mache das neue Leinenende in 55 Meter Wassertiefe fest
In 6 Meter Wassertiefe warten die Sauerstoff-Stages auf uns
Ich auf dem Dekostop
Mittagessen nach dem Tauchgang beim örtlichen Polemo-Bauern
Wir beim Mittagessen
05/06.11.2017 Rückreise nach Deutschland
Vor der Rückreise hatten wir ein wenig Bauchschmerzen, da wir (wie beim Hinflug) nur geplante 1 Stunde und 40 Minuten Zeit zum
Umsteigen am Flughafen in Shanghai hatten. Auf dem Hinflug wäre das ja beinahe zu knapp gewesen, da unser erster Flug 30 Minuten
Verspätung hatte. Zum Glück lief es diesmal anders. Unser Flug von Gunagzhou nach Shanghai hatte 30 Minuten "Verfrühung" obwohl
der Flug nur 2,5 Stunden dauern sollte. Wie man einen geplanten 2,5 Stunden Flug in nur 2 Stunden schafft, wissen wohl nur die
chinesischen Piloten. Wir hatten deswegen aber mehr als genug Zeit zum Umsteigen. Da Nachts auf dem Flughafen in Shanghai nicht viel
los war spielte uns auch in die Karten. Insgesamt war alles sehr entspannt.
Ich hatte noch ein kleines Schreckerlebnis bei der Sicherheitskontrolle des Handgepäcks. Erstens hatte ich eine kleine Dose Talkum
in meiner Jacke vergessen und die Beamten hielten das weiße Pulver anscheinend für Drogen. Zweitens stellte ein Beamter mit viel
Phantasie fest, dass sich aus meinen beiden Backup-Lampen mit Boldsnaps, die ich aus Gewichtsgründen ebenfalls in meiner Jacke
transportierte, ein Nunchaku(!) basteln lässt. Respekt, darauf muss man erst mal kommen! Nach einer Konsultation des Security-Chefs
ging das aber trotzdem in Ordnung und ich durfte alles behalten. Vom Talkum trennte ich mich aber freiwillig, da ich keine Diskussionen
in Shanghai riskieren wollte.
Wir landeten und 5:30 Uhr morgens in Frankfurt. Unser Gepäck kam auch an, obwohl die beiden Taschen mit den Rebreathern offensichtlich
vom chinesischen Zoll geöffnet und durchsucht worden sind. Wir fanden einen entsprechenden Hinweis in den Taschen. Mein Vorhängeschloss,
mit der die Tasche verschlossen war, wurde professionell und spurlos "gepickt".
Mit Gepäck im Aufzug im Frankfurter Flughafen
Und ab nach Aachen
Zum Abschluss folgen noch ein paar teilweise kuriose Bilder von dieser Reise, die ich auch noch zeigen möchte:
Ein kleiner Überblick, in welcher Region Chinas wir unterwegs waren
Einer Ziege wird das Fell abgeflämmt...
...danach wird sie fachgerecht zerlegt
Sowas findet man auch ab und zu in seinem Essen
Hier wird noch mit dem Flegel gedroschen
Danach wird einfach die hälfte der Straße zum Trocknen des Korns beansprucht
Pech, wenn dann die andre Hälfte vom Vieh beansprucht wird
Diese Gaststätte ist in eine echte Höhle gebaut worden
Bei diesen Motorrollern sind die Handschuhe fest mit den Lenkergriffen verbunden
die linke Seife ist für den Körper, die rechte zum Hören
Der Teppich im Hotel wird schön mit dem Wischmop gereinigt
So, das war es jetzt aber