deepdownimages

Mailto Home



China Cave Blog 2018

10/11.11.2018 Anreisetag

Wieder einmal sind wir Richtung China gestartet. Diesmal haben wir mal eine andere chinesische Fluggesellschaft genommen, nämlich Hainan Airlines. Der Flug verläuft von Brüssel nach Peking und dann von Peking nach Guangzhou. In Peking haben wir 165 Minuten Zeit in den Flieger nach Guangzhou zu wechseln, der von der gleichen Fluggesellschaft betrieben wird. Also genügend Zeit, um nicht die gleichen Probleme zu kriegen, wie beim letzten Mal. Dachten wir.

Bei der Abgabe des Gepäcks in Brüssel mussten wir leider erfahren, dass das Gepäck nicht automatisch in den Zielort geleitet wird (wie bei den letzten Flügen eigentlich immer, sogar wenn die Verbindungen von verschiedenen Fluggesellschaften betrieben wurden), sondern, dass wir das Gepäck in Peking in Empfang nehmen müssen, dann mit den ganzen Sachen zu einem anderen Terminal sollen, um das Gepäck dann erneut aufzugeben. Da in Peking auch noch die ganzen Einreiseformalitäten dazu kommen, erscheinen 165 Minuten dann auf einmal doch schon etwas kurz, aber machbar.

So saßen wir also schon etwas nervös im Flieger und warteten darauf zur Startbahn zu rollen. Doch es passierte nichts. Es gab anscheinend ein Problem mit einer der Startbahnen und so hoben wir dann mit 70 Minuten Verspätung ab. Von den 70 Minuten holten wir 30 Minuten beim Flug wieder auf, also blieben uns in Peking gute zwei Stunden, um mit einem Bus vom Rollfeld zum Terminal gebracht zu werden (dauerte ewig), die Einreiseformalitäten hinter uns zu bringen (ging erstaunlich schnell), am Gepäckband auf das Gepäck zu warten (dauerte so mittellang), das Gepäck bei der Einreise noch einmal durchleuchten zu lassen und anschließend Fragen zu unserem Tauchequipment zu beantworten (ging sehr schnell, wir machten der jungen Dame klar, dass wir einen Flieger zu kriegen haben), vom Terminal 2 zum Terminal 1 zu laufen (zog sich etwas, jeder von uns beiden musste 80-90 kg vor sich her schieben), erneut am Check-In-Schalter anzustehen (ging relativ schnell), das Gepäck am Sperrgepäckschalter noch einmal durchleuchten zu lassen und den Inhalt auszupacken und zu erklären (das ging eindeutig zu langsam, die Jungs waren etwas unkoordiniert), noch einmal mit dem Handgepäck durch den Security-Check zu gehen (dauerte ewig, lange Schlange und wir sind beide ausgiebig gefilzt worden, ich musste alle Akkus auspacken und ich hatte einen ganzen Haufen davon im Handgebäck), und zum Gate zu gehen.

Was soll ich sagen? Wir haben es geschafft! Nächste Mal nehmen wir einen Direktflug von Amsterdam aus, das muss nicht noch eine drittes Mal sein. Wir sind dann von Jewgeni abgeholt worden und in seine Wohnung gefahren. Den Rest des Tages haben wir dann mit Essen und Equipment vorbereiten verbracht. Abends kamen dann noch Denis 2 und Denis 3 zu Besuch.

Der Flug Richtung Osten.

Ankunft in Guangzhou.

Ich habe es mir in meinem Zimmer schon einmal gemütlich gemacht.

Gemeinsames basteln



12.11.2018 Fahrt nach Yang Shan

Nachdem wir die Gase gemischt und die Autos beladen haben, sind wir wie letztes Jahr nach Yang Shan gefahren. Es ist nichts sonderlich interessantes passiert, deshalb gibt es auch nichts besonderes zu berichten. Barfüßige Fotostops auf der Autobahn haben wir dieses Jahr nicht gemacht :)

Frühstück.

Max erklärt Jewgeni den Rebreather, er macht dieses Jahr einen Kurs auf dem Gerät.

Fastfood an einer Autobahnraststätte.



13.11.2018 Yu Shui Tang (Fish Water Lake)

Heute haben wir die "Fischhöhle" betaucht, die wir im letzten Jahr relativ weit verleint haben. In der Zwischenzeit hat Jewgeni die Höhle sowohl über- als auch unterwasser weiter erkundet. Manche der von uns im letzten Jahr entdeckten Hallen sind wohl auch durch trockene Stollen erreichbar. Den trockenen Zugang zum System hatten wir im letzten Jahr auch schon entdeckt, aber mangels Lampen und Zeit nicht weiter erkundet.

Da Jewgeni inzwischen einen weiteren Jump verleint hat und begonnen hat eine neue Hauptleine auf einer alternativen, parallelen Route zu legen, und angeblich auch noch andere Taucher in der Zwischenzeit die Höhle betaucht haben (anscheinend hat sich die Entdeckung der Höhle herumgesprochen), wollten wir uns die Lage mal anschauen und die neue Hauptleine eventuell etwas weiter verlegen.

Während Max hauptsächlich damit beschäftigt war Jewgeni in der Benutzung des Rebreathers zu unterweisen, sind Denis und ich der neu verlegten Hauptleine gefolgt. Vorher haben wir die Leine, die von der Oberfläche kommt, von der alten Hauptleine getrennt und mit der neuen Hauptleine verbunden. Am Ende der neuen Hauptleine angekommen haben wir weitergereelt und sind nach einiger Zeit auf eine Auftauchstelle gestoßen, in die noch eine weitere Leine führte. Uns ist nicht ganz klar gewesen, an welcher Stelle der Höhle wir uns genau befanden, eventuell in Halle II. Da wir unterwegs auch noch auf andere Leinenreste gestoßen waren und die Lage unübersichtlich wurde, haben wir hier aufgehört und sind umgekehrt. Morgen wollen wir uns die Sachen noch einmal in Ruhe anschauen und eventuell etwas aufräumen.

Autofahrt zur Fischhöhle. Die schmale Straße muss man sich mit allerhand anderen Fuhrwerken teilen.

Der Quelltopf, hinten, links im Bild beginnt unterwasser die Höhle.

Mein Rebreather sieht im Gegensatz zu Jewgenis Neuem schon etwas "gebraucht" aus.

Der Namensgeber der Fischhöhle, die Fischfarm.

Ein Versuch den Verlauf der Höhle und der Leinen zu skizzieren.



Yu Shui Tang (Fish Water Lake) Tauchgang 2

Heute hatten wir den zweiten Tauchgang in der Fischhöhle. Max ist mit Jewgeni getaucht, um ihn weiter auf dem Rebreather zu trainieren. Dabei haben die beiden im vorderen Bereich der Höhle, vor der vermeintlich ersten Halle, noch eine weitere Halle entdeckt. Ich bin mit Denis getaucht und habe meine kleine Kamera mit Videolicht mitgenommen. Die Sicht war leider schlechter als am Vortag, so dass das Video nicht viel hergab.

Alle vier Taucher im Wasser.

Heute mit Videolicht.

Denis in der ersten Halle.

Ich bin auch da.

Gestein in der ersten Halle

Ein Bild von der Hallendecke. Das Licht reicht nicht weit genug.

Hier noch einmal eine Totale, leider etwas verrauscht. Unten ist Denis zu sehen. Wir waren letztes Jahr die ersten Menschen, die hier gewesen sind.

Ich schnappe mir gerade das Reel, das wir gestern am Ende der Verleinung zurückgelassen haben. Die Sicht ist nicht besonders gut.



15.11.2018 Tauchfreier Tag

Gestern Abend musste Denis unplanmäßig für zwei Tage nach Guangzhou zurück fahren. Jewgeni, Max und ich hatten vor einen weiteren Tauchgang in der Fischhöhle zu machen. Der Tag startete aber schon etwas konfus, weil Jewgeni noch eine Schraube für seine Lampe kaufen musste. Danach kam eines zum anderen und so starteten wir erst am Nachmittag in Richtung Fischhöhle. In der Nacht hatte es etwas geregnet, was sehr untypisch für November in dieser Gegend ist, aber das sollte eigentlich kein Problem sein. An der Fischhöhle angekommen mussten wir aber feststellen, dass das Wasser sehr trübe war. Die Sicht was gestern schon nicht gut und heute sah es schon an der Oberfläche deutlich schlechter aus. Bei der schlechten Sicht und dem wieder einsetzenden Regen hatte keiner von uns große Lust ins Wasser zu gehen.

Von einem Einheimischen haben wir erfahren, das die Trübung des Wassers mit Bauarbeiten in der Nähe zusammenhängt. Ganz in der Nähe ist ein Wasserkraftwerk und wir haben vorgestern beim Tauchgang auch schon Maschinenlärm unterwasser gehört. Auch Jewgeni erzählte uns von einem Ereignis, dass er mit zwei Videos belegen konnte: Als Jewgeni vor einigen Monaten mit einem Tauchpartner in der Fischhöhle tauchen wollte, fanden sie das Wasser kristallklar vor. Sie warfen also die Stages ins Wasser, machten die Ausrüstung bereit und zogen sich um. Als sie ins Wasser springen wollten, hatte sich das klare Wasser bereits in eine total milchige Brühe verwandelt und sie verzichteten auf den Tauchgang. Geregnet hatte es vorher nicht, die (unglaublich schnelle) Trübung des Wassers musste also durch etwas anderes verursacht worden sein.

Wir beschlossen also nicht zu tauchen und uns etwas in der Gegend umzusehen. Wir wollten um den Gebirgszug herum zu fahren. Auf dem Weg entdeckten wir im nahe gelegenen Fluss einen künstlichen "Damm" mit Baggern darauf. Eventuell ist es das verschlammte Flusswasser, das für die Trübung verantwortlich ist?

Auf der Fahrt entdeckte Max auf meiner Navigations-App im Handy auf der anderen Seite des Gebirgszuges einen kleinen See, aus dem scheinbar ein Fluss entspringt. Da der Ort südlich liegt, wir den Gebirgszug aber nördlich umfahren wollten, beschlossen wir umzukehren und den Berg südlich zu umrunden. Nach einiger Zeit wurde aber klar, dass der Weg uns über viele Serpentinen führen wird, für die wir doch lieber das große Auto nehmen sollten. Jewgeni traute diesen Weg seinem Zweitauto, mit dem wir unterwegs waren, nicht zu. Einen Umweg ohne Serpentinen zu nehmen wäre auch eine Alternative gewesen, die Strecke wäre aber dann auf 75 km angeschwollen. Bei den Verkehrs- und Straßenbedingungen hier wäre das zu weit für die doch schon vorgerückte Uhrzeit. Wir beschlossen dann nach einigem hin und her doch abzubrechen.

Auf der Fahrt stellte sich noch heraus, das Jewgeni morgen auch für einen Tag nach Guangzhou zurück muss. Max und ich beschlossen morgen alleine hier zu bleiben und mit einem einheimischen Fahrer zu starten. Ob das organisatorisch klappt, sehen wir morgen. Falls es klappt, wollen wir die auf der Karte entdeckte Quelle inspizieren. Auf dem Satellitenbild von der Stelle ist jedenfalls kein Wasser zu sehen. Aber das Bild kann auch in einer Trockenzeit aufgenommen worden sein. Falls wir morgen einen Fahrer finden, wollen wir der Sache auf den Grund gehen. Falls es dort nichts zu betauchen oder zu begehen gibt, fahren wir vielleicht wieder zur Fischhöhle.

Leider ist für die nächsten fünf Tage Regen angesagt. Angeblich vollkommen untypisch für diese Jahreszeit.

Im Hintergrund kauft Jewgeni gerade Schrauben. Es handelt sich um einen Fahrradladen.

Wir mussten auch noch Nitrox mischen. Unsere Sauerstoff-Kaskade wurde leider zugeparkt.

Das Wasser war heute komplett milchig.

Links ist unsere Leine zu sehen.

Wir haben noch ein Loch entdeckt, in das wir hereinkriechen konnten.

Max in Höhlenforscher-Pose.

Blick aus dem Inneren der Quelltopf-Grotte.

Das Wetter ist im Augenblick sehr untypisch. Ich habe keine langen Hosen dabei :)

Auf der Suche nach der im Navi entdeckten Quelle.



16.11.2018 Suche nach der OpenSteetMaps-Quelle

Wir hatten gestern einen möglichen Quelltopf auf einer OpenSteetMaps-Karte entdeckt. Dahin wollten wir heute fahren. Da heute sowohl Denis als auch Jewgeni nicht hier waren, hat Jewgeni für heute die Fahrerin organisiert, die uns schon letztes Jahr ab und zu gefahren hatte. Die Kommunikation war äußerst schwierig, da sie (wie alle hier) kein Wort Englisch spricht. Es hat eine ganze Zeit lang gedauert, bis wir sie überzeugen konnte, die Route unseres Navis (46 km) und nicht die ihres Navis (86 km) zu nehmen.

Wir packten also bei miesem Wetter unsere Tauchsachen ins Auto und fuhren los. Die Strecke unseres Navis war nicht die schnellere - obwohl nur fast halb so lang - aber die Interessantere. Das Navi der Fahrerin wollte die ganze Fahrt über wenden. Wir fuhren an der Fischhöhle vorbei und überquerten den Gebirgszug auf einer sehr schmalen Passstraße, die mitten durch eine grün bewachsene, einsame Berggegend führte. Allein dafür hat sich die Fahrt schon gelohnt, solche Orte bekommt man als Tourist sonst nicht zu sehen. Es hatte auch einen Grund, warum das chinesische Navi hier nicht lang fahren wollte: Die befestigte Straße hörte auf und wir mussten ein Teilstück auf einem vom Regen aufgeweichten Feldweg zurücklegen. Aber unsere Fahrerin hatte ihr Auto gut im Griff. Auf dem Weg entdeckten wir aus dem fahrenden Auto heraus außerdem ganz nebenbei 4 scheinbare Trockenhöhlen.

Am Zielort angekommen stellten wir fest, dass OpenStreetMaps nicht gelogen hatte. Hier gab es tatsächlich einen kleinen Tümpel, aus dem ein Bach floss. Der Tümpel war jedoch nicht die Quelle, sondern wurde selber von einem Bach gespeist, der auf unserer Karte nicht eingezeichnet war. Wir versuchten dem Bachlauf zu folgen und mussten uns dafür durch einen wahren Dschungel kämpfen. Ein echtes Abenteuer im chinesischen Hinterland. Letzten Endes haben wir das Unternehmen abgebrochen, da der Ursprung des Baches sehr weit weg sein konnte und das Gelände sehr unwegsam war. Außerdem war das Dickicht nass vom Regen, dementsprechend durchnässt waren auch wir. Wir hatten zwar keine betauchbare Höhle entdeckt, es war aber trotzdem eine gelungene Aktion.

Wir versuchen der Fahrerin zu erklären, was wir vorhaben. Das hat etwa 30 Minuten gedauert.

Der Weg war nicht immer einfach befahrbar.

Um so schöner war die Landschaft.

Die Gegend war einsam, wir waren die einzigen, die hier unterwegs waren.

Die Wolken hingen tief heute.

Alles war üppig bewachsen.

Eine der Trockenhöhlen, die wir aus dem Auto heraus sehen konnten. Von kleineren Höhlen muss es hier nur so wimmeln.

Am Zielort angekommen mussten wir uns erst durch das Dickicht schlagen, um den Tümpel zu erreichen.

Da ist er, der Tümpel, den wir auf der Karte entdeckt haben.

Der Wasserstand muss sonst auch höher sein. Beide Schuhe von Max sind im schlammigen Uferbereich stecken geblieben.

Das Wasser, das den Tümpel speist, ist glasklar. Es muss aus einer Quelle kommen.

An dieser Stelle ging es nicht so einfach weiter. Wir mussten weiter außen drumrum klettern.

Auf der einen Seite hoch...

...und auf der Anderen wieder runter.

Wir verfolgten den Bachlauf noch einige Zeit durch unwegsames Gelände, brachen dann aber ab.



17.11.2018 Yu Shui Tang (Fish Water Lake) und Bai Ma (White Horse Village Cave)

Heute war der Plan wieder in der Fischhöhle zu tauchen. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass Tauchen leider nicht möglich war. Erstens war die Sicht so schlecht wie gestern und zweitens war der Flow so stark, dass wir gar nicht reingekommen wären. Das Wasser ergoss sich über den Überlauf, der normalerweise immer trocken begehbar ist. Da wir schon mal da waren, beschlossen wir, einen Blick in den oberen, trockenen Teil der Höhle zu werfen. Dort fanden gerade auch Arbeiten mit dem Bagger statt. Wir fragten die Arbeiter nach dem Grund der Arbeiten. Sie wussten aber selbst nicht genau, was sie da tun. Sie hatten nur den Auftrag, den Eingang zu erweitern, sie wussten aber nicht, warum sie das tun.

Im letzten Jahr waren Max und Denis schon einmal in dem trockenen Teil, damals war der Eingang aber noch schwer erreichbar. Mittlerweile führt eine Baustraße dorthin. Wir gingen also hinein. Wie das so ist, ein Schritt folgte dem nächsten und wir kletterten rauf und runter, passierten wassergefüllte Terrassen und gingen tatsächlich (fast) trockenen Fußes bis zur Halle 3. Was nicht unerwähnt bleiben sollte: Als Lichtquellen hatten wir nur die Taschenlampenfunktion unserer Handys. Tja, dieser Ausflug war ja eigentlich gar nicht so geplant, sonst hätten wir uns Stirnlampen und Helme mitgenommen.

Anschließend wollten wir uns noch zwei weitere möglicherweise betauchbare Höhlen anschauen, die Natalie Cave und die Bai Ma Cave. Bei beiden waren wir schon letztes Jahr vorbeigefahren, wir haben aber bei beiden noch keinen Tauchversuch unternommen. Das Wasser der Natalie Cave war trübe, das Wasser der Bai Ma Cave klar, deshalb beschlossen wir es hier einmal mit Tauchen zu versuchen. Diese Höhle wurde noch nie betaucht und deshalb wussten wir auch nicht, ob eine Betauchung überhaupt möglich ist.

Als erstes Team gingen Denis und ich rein, uns folgten einige Minuten später Max und Jewgeni. Die Höhle öffnete sich unterwasser ganz ansehnlich, aber nach ca 20-30 Metern wurde es immer enger, die Sicht ging gegen Null und wir landeten in einer Sackgasse. Wir tauchten zurück, setzten das Reel neu an und versuchten es in einer anderen Richtung. Durch die schlechte Sicht im Eingangsbereich war es schwierig die richtige Richtung zu finden. Aber diesmal hatten wir einen Treffer. Die Sicht wurde besser, die Höhle blieb groß und wir fanden eine Fortsetzung. Da die Höhle nicht einfach geradeaus verläuft, sondern abknickt und die Gänge auch sehr breit und hoch sind ging es nicht besonders schnell voran. Wir mussten mehrmals hin und her und suchten teilweise minutenlang nach der Fortsetzung. Als Denis den Umkehrdruck erreicht hatte, tauchten wir zurück. Wir haben ca. 70-80 Meter Leine verlegt und mein Reel in der Höhle gelassen. Die Höhle sieht vielversprechend aus. Morgen setzen wir die Exploration fort.

Als wir aus dem Wasser kamen hatten sich einige Leute aus dem Dorf versammelt, um zu schauen, was wir hier veranstalten. Ich hoffe wir können morgen hier auch noch problemlos tauchen, denn am Einstieg steht ein Schild, das Schwimmen verbietet. Ich hoffe das schließt Tauchen nicht mit ein :)

Die Fischhöhle führte heute viel Wasser, diese Stelle ist normalerweise trocken.

Auch diesen Überlauf kenne ich nur im trockenen Zustand.

Auf den Feldern ringsherum steht das Wasser auch höher als sonst.

Die Bambusernte geht trotz des vielen Wassers voran.

An dem trockenen, oberen Stollen wird gearbeitet.

Wir klettern trotzdem in den Stollen.

Die Spiegelreflex um den Hals war später beim Klettern in der Höhle etwas lästig. Das ist schon das Innere der Höhle. Im Eingangsbereich wachsen noch Pflanzen.

Wir leuchten uns den Weg mit dem Handy. Was da so hell ist, ist nur der Kamerablitz.

Max klettert über die Terassen.

Max und Denis auf dem Rückweg von Halle 3.

Auf dem Rückweg. Wie gesagt, es war stockdunkel. Den Kamerablitz muss man sich wegdenken.

Die Terassen bestehen aus Stein, nicht Lehm. Sie sind ca 1,5 m tief und enthalten absolut klares Wasser. Die Kanten sehen filigran aus, tragen aber unser Körpergewicht ohne beschädigt zu werden.

Der Quelltopf der Bai Ma Cave. Das Wasser ist klar, der Flow gering.

Der Quelltopf der Natalie Cave. Das Wasser ist trübe wie in der Fischhöhle.

Wir entscheiden uns in der Bai Ma Cave zu tauchen.

Als wir aus dem Wasser kommen, haben sich eine Menge Zaungäste versammelt.

Gerade aus dem Wasser gekommen, die Kamera ist beschlagen. Unterwasserbilder gibt es morgen.



18.11.2018 Bai Ma (White Horse Village Cave) Tauchgang 2

Heute sind wir noch einmal in der Bai Ma Cave tauchen gewesen. Der Plan war es, eine neue, dickere Hauptleine auf einem direkteren Weg zu legen und die Leine von gestern zu entfernen. Das haben wir auch wie geplant gemacht. Die Sicht war heute etwas schlechter als gestern, da es ständig etwas regnet. Wir konnten ein Stück weiter als gestern reelen und sind in einer trockenen Kammer gelandet. Leider scheint es ab da keine tauchbare Fortsetzung mehr zu geben, jedenfalls haben wir erst einmal keine gefunden. An das Gefühl die ersten Menschen zu sein, die eine trockener Kammer in einer Unterwasserhöhle jemals betreten, gewöhnt man sich langsam auch :)

Nach dem Tauchgang sind Max, Denis und ich noch einmal durch die Gegend gefahren, um neue Höhlen zu finden. Die Einheimischen aus Bai Ma haben uns einen Tip gegeben. Wir konnten allerdings nichts brauchbares finden. Als der Tank leerer wurde und keine Tankstelle in Sicht war, machten wir uns auf den Rückweg. Die folgenden Bilder sind von unserem gestrigen Tauchgang

Ein Eindruck der Bai Ma Cave

Wir haben gestern bei der Suche nach einer Fortsetzung einen Jump gelegt.

Ich tauche in die Höhle.

Das ist Jewgeni.

Vor mir Jewgeni, das Licht hinter mir ist Denis. Max trägt die Kamera.

Ich trage auch eine Kamera auf dem Kopf...

...und bin auch sonst behängt, wenn auch nur mit einer Stage.

Das Loch in meinem Handschuh versuche ich erst gar nicht zu flicken, das Wasser ist warm genug.

Auftauchen in der Grotte vor der Höhle.

Ich gehe schon mal zum Auto.



19.11.2018 Bai Ma (White Horse Village Cave) Tauchgang 3

Nachdem wir an der Fischhöhle waren und festgestellt hatten, dass die Schüttung noch größer war, als am Tag zuvor, haben wir Sascha und Alexey (die beiden sind seit Freitag zu uns gestoßen) an der Bai Ma Cave abgesetzt. Max, Jewgeni, Denis und ich sind wieder losgezogen, um neue betauchbare Höhlen in der Umgebung zu finden. Die Suche gestern war ja nicht so erfolgreich, deswegen wollten wir es heute noch einmal versuchen. Wir sind auch fündig geworden. Zwei Quellen haben wir entdeckt. Bei einer der beiden besteht auch eine große Wahrscheinlichkeit, dass sie betauchbar ist. Die Andere könnte eventuell zu klein sein. Da unsere Tauchsachen aber im zweiten Wagen waren, der an der Bai Ma Cave stand, mussten wir ohnehin dorthin zurück.

Als wir dort ankamen, kamen Sascha und Alexey gerade aus dem Wasser, die beiden hatten tatsächlich eine Fortsetzung der Höhle aus der Trockenhalle gefunden, die wir einen Tag zuvor übersehen haben. Das klang so interessant, das wir dann doch hier tauchen wollten.

Denis und ich waren das erste Team, Max und Jewgeni folgten uns. Wir folgten der von Sascha und Alexey gefundenen Fortsetzung und stießen irgendwann auf ihr Reel, das die beiden dort für uns zurückgelassen haben. Wir reelten von dieser Stelle aus weiter. Auf dem Weg fanden wir eine weitere trockene Halle. Kurz nach der Halle landeten wir jedoch in einer Sackgasse, die zudem voller Silt war. Hier gab es zwar eine Auftauchstelle, die war aber so klein, dass nur einer den Kopf nach oben stecken konnte. Viel mehr Platz als in eine Käseglocke war hier nicht. Eine Fortsetzung gab es hier auch nicht. Das die Sicht jetzt schlagartig gegen Null ging, machten wir die Leine hier fest. Eine Fortsetzung gibt es bestimmt, wenn man sich weiter rechts hält und nicht in die Sackgasse eintaucht, aber bei Nullsicht war an eine Suche an dieser Stelle nicht mehr zu denken. Wir kehrten also um und tasteten uns den Weg zurück an der Leine entlang.

Denis befestigt die Leine am Höhleneingang.

Auf geht's.

Ich weiß auch nicht, warum ich hier so grimmig schaue.

Manchmal arbeitet man alleine an der Leine...

...manchmal zu zweit...

...und manchmal zu dritt.

Es kommen auch scharfe Werkzeuge zum Einsatz...

Deshalb wird vor jedem Tauchgang abgesprochen, wer welche Aufgabe übernehmen soll.

Nach dem Tauchgang wird alles noch einmal nachbesprochen. Eine Filmaufnahme hilft der Erinnerung dabei manchmal auf die Sprünge.

Ankunft in der zweiten Trockenhalle, dem gestrigen Leinenende.

So sieht es hier aus.

Ein blick nach rechts.



20.11.2018 Bai Ma (White Horse Village Cave) Tauchgang 4

Heute haben wir uns aufgeteilt. Jewgeni fuhr mit Sascha und Alexey zur Bai Ma. Jewgeni taucht heute nicht. Sascha und Alexey wollen versuchen eine Fortsetzung zu finden, indem sie von unserer Leine von gestern Jumps nach rechts setzen. Links kann es nicht weitergehen, da unsere Leine an der linken Wand verläuft.

Max, Denis und ich sind im zweiten Auto aufgebrochen, um die beiden gestern entdeckten Quellen näher zu inspizieren. Max will versuchen einen möglichen Höhleneingang zu finden, indem er mit minimaler Ausrüstung versucht einen tauchbaren Eingang zu finden. Zuerst fuhren wir zu der Quelle, die mehr Hoffnung macht. An der Quelle ist ein kleiner Teich, aus dem zwei Bäche entspringen. Den Ort der Quelle im Teich konnten wir gestern sehen, da sich dort das Wasser kräuselte. Max fand zwar einen Bereich, aus dem klares Quellwasser Strömte, der Zugang war aber durch dicke Felsbrocken blockiert, die per Hand nicht wegzuräumen waren. Die zweite Quelle war weniger aussichtsreich. Max stieg trotzdem ins Wasser, aber wie erwartet gab es dort nichts zu betauchen. Wir fuhren also wieder zur Bai Ma.

In der Zwischenzeit waren Sascha und Alexey von ihrem Tauchgang zurück. Sie haben kurz vor Leinenende einen Jump nach rechts gemacht, fanden aber nur eine 27 m tiefe Unterwasser-Halle, die sie im Bogen wieder zurück zur Hauptleine führte. Max, Denis und ich beschlossen einen Jump weiter vorne zu versuchen, also direkt hinter der zweiten Trockenhalle. Die Sicht war heute deutlich schlechter als gestern, die Sichtweite betrug nur 1-2 Meter. Unser erste Versuch einen Jump zu legen führte zu keiner Fortsetzung, der zweite Jump 10 m weiter an der Hauptleine auch nicht. Als dann die Hauptlampe von Denis ausfiel und er auf die Backup-Lampe wechseln musste beendeten wir den Tauchgang.

Anschließend folgten wir auf dem Weg nach Hause einem zufällig entdeckten Bachlauf. Der Quellbereich des Bachs sah auf der Satellitenkarte vielversprechend aus. Die Quelle entpuppte sich aber wieder als nicht tauchbar.

Auf dem roten Schild an der Bai Ma Cave steht angeblich, dass Schwimmen hier verboten ist.

Auf unseren Streifzügen auf der Suche nach neuen Höhlen kommen wir teilweise an schönen Landschaften vorbei.

Bei gutem Wetter würden die Fotos auch schöner werden.

In diesem Teich vermuten wir einen Höhleneingang.

Wir können den Eingang am Kreuseln der Wasseroberfläche sogar relativ gut lokalisieren.

Max schaut sich unter Wasser mal etwas um.

Tatsächlich gibt es einen Eingang aus dem klares Quellwasser dringt. Leider ist der zugang von Felsbrocken versperrt. Wir bräuchten einen Bagger oder Dynamit um rein zu kommen..

Die zweite Quelle sieht etwas zu klein zum Tauchen aus.

Max versucht trotzdem sein Glück.

Denis und ich bleiben trocken.

Der Eingang ist, wie erwartet, zu klein.

Nach dem Tauchgang in der Bai Ma gehen wir noch einmal einer Spur zur einer Quelle nach.

Quelle gefunden, aber viel zu klein zum Tauchen.

Abendessen. Vorne sitzen Sascha und Alexey, hinten steht der Koch.



21.11.2018 Umkreissuche nach weiteren Höhlen

Heute haben Denis, Max und ich den ganzen Tag im Auto verbracht und sind interessante Flussläufe abgefahren, die wir auf der Karte gefunden haben, um weitere potentiell tauchbare Höhlen in der näheren Umgebung zu finden. Wir sind zwar nicht fündig geworden, es war aber trotzdem spannend und interessant das chinesische Hinterland frei zu durchstreifen. Wir sind durch winzige Dörfer im Niemandsland gefahren, haben eine Passstraße auf 1250 Metern Höhe überquert (gestartet sind wir fast auf Meereshöhe), sind unbefestigte Straßen neben einem 50 Meter tiefen Abgrund gefahren, haben 100 Meter vor unserem Auto einen wassermelonengroßen Felsbrocken auf die Fahrbahn einschlagen sehen und haben ein Wasserkraftwerk in der Wildnis gefunden, das zwar in Betrieb war, aber scheinbar unbeaufsichtigt lief.

Spannend war vor allen Dingen auch, dass wir 100 km mit aktivierter Benzinreserve-Warnlampe durch die menschenverlassene Einöde fahren mussten, da es weit und breit keine Tankstellen gab. Wir haben uns schon darauf eingestellt ein Problem zu bekommen, denn das Auto auf den großteils maroden Bergstraßen zu schieben wäre unmöglich geworden. Wir haben es dann aber doch noch zur einzigen Tankstelle im Umkreis von 50 km geschafft.

Die runden Markierungen sind uns bekannte Orte und Höhlen, Die Fähnchen sind Ziele, die wir uns mal anschauen wollen.

Manchmal wurden die Wege dann doch zu klein und wir suchten uns eine alternative Route.

Der ersten von vielen Wasserfällen, die wir heute gesehen haben.

Noch ein Wasserfall.

Links eine Felswand, rechts ein Abgrund. Fast wie bei "Test Drive" :)

In dieses Flussbett fällt man, wenn man von der Straße abkommt.

Einen Höhleneingang haben wir gefunden, der war aber zugemauert.

Ein kleines chinesisches Wasserkraftwerk.

Die Turbinenhalle war zugänglich und unbeaufsichtigt, die Turbinen liefen.

Von hier wird das Kraftwerk mit Wasser gespeist.

Noch ein Wasserfall.

Eine Zapfstelle für Wasser, das den Felsen runter fließt.

Wir drei vor noch einem Wasserfall.

Das ist kein Nebel, das ist eine Wolke. Wir sind auf einer Passstraße in 1250 Meter Höhe.

Ein Baum über den Wolken.

Die einsame Tankstelle, die uns gerettet hat.



22.11.2018 Aufräumen in der Fischhöhle

Heute war ich mit Max alleine unterwegs. Denis und Jewgeni sind beide in Guangzhou, aber Jewgeni hat uns ein Auto da gelassen. Wir sind also vormittags aufgebrochen und haben uns die Verhältnisse an der Fischhöhle, der Bai Ma und der Natali Cave angeschaut. Alle drei sahen nicht vielversprechend aus was Sicht und Flow angeht. Wir haben uns dann für die Fischhöhle entschieden.

Die Fischhöhle führte immer noch so viel Wasser, dass das Wasser den Überlauf hinunterfloss. Wir dachten eigentlich, dass der Flow im engen Eingangsbereich der Höhle so stark sein muss, dass wir nicht rein kommen, aber das war nicht der Fall. Im Gegenteil, im Eingangsbereich gab es überhaupt keine Strömung. Das Wasser muss wohl seitlich ablaufen, wo wir im vergangenen Jahr Öffnungen gefunden haben, aus denen Tageslicht drang. Die Sicht in der Höhle war auch unerwartet gut. Wir konnten also unseren Plan umsetzen und alle überflüssigen Leinen aus der Höhle entfernen.

Zuerst reelten wir mit dem in der Höhle zurückgelassenen Reel am Ende der neuen rechten Leine in die Trockenhalle 2. Von da aus folgten wir unsere Leine vom letzten Jahr, die als zweiter Jump von der alten, linken Hauptleine ausgeht. Der Hauptleine folgten wir noch zurück zum ersten Jump und stellten fest, das dieser wieder zur rechten Leine führt und überflüssig geworden ist. Wir entfernten den ersten Jump und danach auch noch den zweiten Jump. Von der Trockenhalle 2 aus nahmen wir wieder die neue, rechte Leine und entfernten unterwegs auch noch die Parallelleine von Jewgeni. Jetzt ist die Fischhöhle wieder tipptop aufgeräumt.

So sah es heute an der Fischhöhle aus. Die Sicht scheint schlecht zu sein, der Flow zu stark.

Die Bai Ma verspricht auch nicht mehr, als in den letzten Tagen.

Die Natali hat auch trübes Wasser und starken Flow.

Max ist über das Rohr balanciert, um sich die andere Seite anzuschauen.

Vor dem Abtauchen.

Wir befestigen das Leinenende der neuen, rechten Leine in der Trockenhalle 2.

Das Reel wird wieder ordentlich verknotet.

Einer der beiden Jumps, die abgebaut werden müssen.

Die Jump-Leine wird abgeschnitten, an das Reel geknotet...

...und auf das Reel gewickelt.

Diese Parallel-Leine muss auch weg.

Das Reel ist aber schon voll, es wird mit der Hand gewickelt.

Wieder aufgetaucht.

Der Tauchgang war erfolgreich, alles was wir geplant hatten konnten wir umsetzen.

Da wir heute nur zur zweit sind, hilft uns auch keine beim tragen der Ausrüstung.

Die Aussicht beim Auftauchen aus der Fischhöhle ist einzigartig, sowas gibt es nirgendwo sonst.



23.11.2018 Fortsetzung in der Fischhöhle

Gestern waren wir noch zu zweit, heute sind wir zu Neunt, wovon 6 Leute tauchen. Jegweni, Sascha, Alexey und eine Fotografin sind aus Guangzhou gekommen, Anja und Ilia aus Deutschland. Sunny, der Höhlenforscher is irgendwo aus China auch noch dazu gekommen.

Als erstes Team sind Alexey und Sascha in die Höhle gegangen und haben sich etwas umgeschaut. Jewgeni ist nur zum Filmen in den Eingangsbereich gegangen. Als letztes sind Max, Ilia und ich tauchen gegangen. Wir haben diesmal die linke Leine, die wir gestern bereinigt haben, genommen. In Halle 1 sind wir kurz aufgetaucht, dann weiter durch die Engstelle auf dem linken Weg zur Halle 2. Den Jump zum Auftauchen in Halle 2 haben wir nicht genommen, sondern sind weiter zu unserem offiziellen Leinenende vom letzten Jahr unter Halle 3. Am Leinenende haben wir ein Reel befestigt und sind in Halle 3 aufgetaucht. Der Wasserfall hier führte deutlich mehr Wasser als im letzten Jahr. Ich habe versucht den Wasserfall auf dem Video einzufangen, hatte aber die Videobeleuchtung nicht dabei.

Beim Briefing hatten wir besprochen uns auf dem Rückweg nach möglichen Fortsetzungen der Höhle umzuschauen. Halle 3 ist offensichtliche ein toter Arm, hier geht es nicht weiter. Da der Flow heute größer war (und seit unserer Ankunft an der Höhle immer größer wurde), ist eine Fortsetzung vielleicht leichter zu finden. Wir machten einen ersten Jump an einer vielversprechenden Stelle auf dem Rückweg zwischen Halle 3 und 2 und fanden eine vierte kleine Trockenhalle, aber keine Fortsetzung. Wir entfernten unseren Jump wieder und markierten die Stelle mit einem Cookie. Dann tauchten wir weiter zurück, bis wir plötzlich eine starke Strömung spürten. Im Gang zu Halle 3 gab es gar keinen Flow, was darauf hindeutet, dass der Arm tot ist, denn die Schüttung war heute relativ stark. Die plötzlich einsetzende Strömung ließ uns aufmerksam werden.

Wir machten also an dieser Stelle einen weiteren Jump und mussten uns durch eine relativ enge Spalte quetschen, die in einen ca. 3 Meter tiefen Schacht überging. Am Boden des Schachtes sah ich Kies liegen und es blies mir hier ordentlich entgegen. Unten im Schacht öffnete sich der Eingang zum Hauptgang des Höhlensystems! Die Öffnung war ca. 2 Meter hoch und 4 Meter breit. Der Boden war mit Kies bedeckt, welchen es im Rest der uns bisher bekannten Gänge - außer dem Höhleneingang - nicht gibt. Es war fast wie ein neuer Höhleneingang mitten in der Höhle. Wir reelten ein paar Meter gegen die ziemlich heftige Strömung in den neuen Gang und schauten uns ein wenig um. Der Gang war wirklich groß, die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Gang noch etliche hundert Meter tauchbar ist, ist groß!

Leider mussten wir an diesem Punkt umkehren. Was auch noch "bedauerlich" ist (das ist jammern auf hohem Niveau), ist die Tatsache, dass die nächsten zwei Tage für die Niu Bi Dung Exploration verplant sind. Wir wollen wieder mit vielen Helfern drei Kilometer tief in die Trockenhöhle vordringen, den Endsiphon durchtauchen, den wir letztes Jahr verleint haben, dann auf der anderen Seite die 300 Meter Trockengang mit unserer Tauchausrüstung überwinden und schließlich versuchen den zweiten Siphon zu durchtauchen. Eigentlich der Höhepunkt der diesjährigen China-Expedition, aber der heutige Fund der Fortsetzung der Fischhöhle ist auch ein Höhepunkt gewesen. Vielleicht schaffen wir es in 3 Tagen noch einen weiteren Tauchgang in der Fischhöhle zu machen.

Ich springe "galant" ins Wasser.

Wir richten unsere Ausrüstung...

...und schwimmen zum Eingang.

Der Höhleneingang.

Ilia durchschwimmt die erste Halle.

Wir machen einen Jump, um in der dritten Halle aufzutauchen.

Der Wasserfall in der dritten Halle.

Näher.

Noch näher.

Neben der Leine.

Ich löse den ersten Jump, bei dem wir keine Fortsetzung gefunden haben.

Gefunden! Im Im Hintergrund öffnet sich der neue Gang.

Ein Selfie von Max und mir vor dem neuen Gang. Ilia ist hinter uns.

Ich tauche zurück durch die Spalte.



24.11.2018 Niu Bi Dung Exploration

Wie schon gestern gesagt, war für heute der Anfang einer großen Sache geplant. Wir wollten am Ende der 3 Kilometer langen trockenen Niu Bi Dung Höhle den Endsiphon durchtauen und versuchen einen Weg durch den zweiten Siphon, den wir letztes Jahr entdeckt haben, zu finden. Dazu sollten nicht nur zwei, wie im letzten Jahr, sondern gleich fünf von uns den ersten Siphon durchtauchen. Max, Alexey und ich wollten dann mit Hilfe von Denis und Sascha unsere drei Ausrüstungen die 300 Meter bis zum zweiten Siphon tragen und dort einen Tauchversuch unternehmen. Dann wollten wir unsere Sachen wieder die 300 Meter zurück tragen, durch den ersten Siphon zurücktauchen, unsere Sachen dort lassen um am nächsten Tag wieder zu kommen.

Wir gingen also guten Mutes mit den vielen Einheimischen, die uns beim Tragen der Ausrüstung halfen, in den trockenen Teil der Höhle. Es war sofort klar, dass der Fluss im vorderen Teil der Höhle mehr Wasser führte als im letzten Jahr. Wo wir damals nur bis zum Schienbein im Wasser standen, reichte es jetzt schon übers Knie, wo es damals bist zum Oberschenkel reichte, ging es heute schon bis zum Gürtel. Auch der Schlamm war tiefer und tückischer als im letzten Jahr. Es war auch teilweise eine deutliche Strömung zu sehen. Das waren eigentlich gute Vorzeichen, dann damit wird das Problem mit der Nullsicht bei der Rückkehr durch den Siphon vielleicht etwas behoben, dachte ich mir. Wir bekamen aber leider ein anders Problem. An einer Stelle stand das Wasser so hoch, dass es Max bis zum Hals reichte. Unsere chinesischen Helfer sind aber mindesten einen Kopf kleiner als wir. Außerdem durften die mit Kalk gefüllten Rebreather nicht volllaufen und die Unterzieher für die Trockentauchanzüge nicht nass werden. Wir hatten also keine Chance diese Stelle zu passieren und mussten die ganze Unternehmung leider abbrechen.

Auf dem Rückweg hat Sunny Max, Anja, Denis und mich noch in einen Höhlengang geführt, der über dem normalen Gang liegt. Dazu mussten wir ohne Sicherung ein paar gewagte Klettermanöver auf glitschigen Steinen vollführen. So etwas wäre in Deutschland undenkbar :)

Sunny gibt den Helfern letze Anweisungen.

Max, Ilia und ich vor dem Start.

Der Eingangsbereich der Höhle.

Am Anfang war der Fluss noch seicht.

Hier ist er schon tiefer. Die D12 hängt an einer Holzstange.

Im Gänsemarsch geht es den Weg entlang.

Hier hängt meine D12 für den Rebreather an der Stange.

Ilia watet durch den Fluss. Hier geht ihm das Wasser schon bis zum Schritt.

Es geht aber nicht immer durch den Fluss, es muss auch viel über Felsen geklettert werden.

Aber oft geht es im Fluss lang. Dementsprechend sammeln sich Steine und Sand in den Schuhen.

Hier geht es aber nicht mehr weiter, das Wasser steht in diesem Gang zu hoch und kann nicht umgangen werden.

Zuerst wird noch beraten und geraucht...

...dann abgebrochen. Die Enttäuschung ist Max und Jewgeni ins Gesicht geschrieben.

Sunny zeigt uns auf dem Rückweg den Weg in den oberen Gang der Höhle, den wir noch nicht kannten.

Der Weg war stellenweise nicht ganz einfach...

...und auch nicht sehr geräumig.

Dafür gab es auch im oberen Gang große Hallen zu bewundern.

Zum Glück hatte Sunny eine starke Lampe dabei.

Hier wurde es dann auch für Sunny zu eng.

Wir traten also wieder den Rückweg an.

Viele trockene Stellen gab es an unsere Kleidung nicht mehr.

Hier ist mir doch mal ein tolles Foto gelungen :) Der Schatten bin ich selber, ich werde von hinten von Sunny angeleuchtet. Anja leuchtet rechts noch aus und der Lampenkegel von Max bildet meinen "Gürtel".

Geschafft, wir sind wieder draußen. Wir sind zwar nicht getaucht, es war aber trotzdem ein schöner und auch anstrengender Tag.

So sah meine Kamera nach dieser Aktion aus. Ich habe sie immer hoch genug halten können um sie nicht absaufen zu lassen.



25.11.2018 Nachtrag zu gestern und Suche nach der Fortsetzung in der Fischhöhle

Um einen besseren Eindruck der Größe der Niu Bi Dung Höhle zu vermitteln folgen hier noch ein paar professionell gemachte Fotos aus dem inneren der Höhle. Außerdem noch zwei Fotos am Punkt des Abbruchs der Expedition.






Alexey, Jewgeni, Max und ich an unserem gestrigen Endpunkt. Einige Meter weiter steht einem das Wasser schon bis zum Hals.

Gruppenbild mit den Trägern.

Für heute haben wir uns vorgenommen, die zwei Tage zuvor gefundene Fortsetzung der Fischhöhle zu verleinen. Max, Ilia, Denis und ich tauchten bis zu dem Leinenende von gestern und reelten von da aus weiter in die Fortsetzung. Nach dem Durchtauchen des Bereichs mit dem großen Flow öffnete sich der Gang wieder und der spürbare Flow ließ nach. Zuerst hielten wir uns etwas weiter rechts und landeten in einer Sackgasse. Dann orientierten wir uns mehr zur Mitte und fanden tatsächlich wieder einen Bereich mit starken Flow. Leider war die Stelle für uns nicht passierbar. Mit meinem Backmount Rebreather schon gar nicht, aber Max kam mit dem Sidemount Rebi auch nicht durch. Man könnte versuchen mit schwerem Werkzeug die Passage etwas zu erweitern, aber das vertagen wir auf ein anderes Mal. Auf dem Rückweg haben wir noch eine schwache Stelle auf der Hauptleine repariert, hier und da einen kurzen Jump gemacht um uns umzuschauen und einen Jump zu der Trockenhalle vor der ersten Halle (sozusagen die nullte Trockenhalle) fest installiert.

Briefing vor dem Tauchgang.

Ich im Wasser.

Kurz vor dem Abtauchen.

Wir tauchen in den neuen Gang.

Ganz rechts ging es nicht weiter, wir mussten zurück.

Hier waren wir richtig, aus dieser Öffnung schien das Wasser zu kommen.

Ich tauche durch die Öffnung.

Es wurde etwas eng hier.

Und noch enger.

Irgendwann war kein Durchkommen mehr.

Ich kam nicht mehr durch und...

...übergab das Reel an Max, damit es es mit dem Sidemount Rebreather mal versucht, aber leider kam auch er nicht durch.



26.11.2018 Natali Cave

Heute waren wir nur noch zu viert, Max, Denis, Ilia und ich. Da Ilias Anzug defekt war, tauchte er heute nicht mit. Wir haben uns überlegt, es noch einmal bei der Natali Cave zu versuchen. Die letzten Male, als wir da waren, war die Sicht immer zu schlecht und wir haben uns eine Alternative gesucht. Da die Höhle noch weitgehend unbetaucht ist (es liegen schon ca. 70 Meter Leine, aber bei diesem Gang handelt es sich nicht um die eigentlichen Höhle, sondern um einen Gang, der vom Freiwasser in die Grotte führt, in der die eigentlichen Höhle beginnt), wäre es reizvoll hier mal zu tauchen. Tatsächlich sah die Wasserqualität heute besser aus, als die letzten Tage und wir haben einen Tauchversuch unternommen.

Die Höhle erwies sich als relativ groß, die Gänge waren breit und hoch. Die Sicht war mit 2-3 Metern akzeptabel, aber es war schwierig den richtigen Weg zu finden, wenn man die die großen Dimensionen nicht überblicken kann. Letzten Endes legten wir 160 Meter Leine in die Höhle und schnitten das Reel dann ab, da wir morgen nicht mehr Tauchen werden und es übermorgen zurück nach Deutschland geht. Bei klarerem Wasser und besserer Sicht ist diese Höhle bestimmt noch einige Tauchgänge wert.

Die Natali sah heute etwas freundlicher aus....

...deshalb haben wir beschlossen heute mal einen Tauchgang hier zu versuchen.

Im Wasser.

Das Briefing haben wir auch direkt im Wasser gemacht.

Im Hintergrund ist der Eingang zur Grotte zu sehen.

Ich komme vor Max und Denis raus, da diesen nach dem Auftauchen noch etwas an der Leine im Eingangsbereich machen wollten. Ich werfe meine Flosse zu Anja und Ilia...

...und reiche ihnen auch meine Stage an.

Ilia macht in der Zwischenzeit etwas Tai Chi.

Dann kommen auch Max und Denis zurück.

Die erste Hälfte unserer China-Reise war (untypisch für diese Jahreszeit) sehr verregnet. In der zweiten Hälfte hatten wir gewohnt sonniges Wetter.





Hier noch ein paar Videos von der Tauchgängen in der Fish Cave, White Horse Cave und Nataly Cave